Am 12. April 2024 haben sich AG Wirtschaft und AG Verkehr mit Stadtrat Oliver Schruoffeger und weiteren Interessierten in der Kreisgeschäftsstelle getroffen um über eine nachhaltige Gestaltung des Nah-, Rad-, Fuß- und Wirtschaftsverkehrs in Charlottenburg-Wilmersdorf zu sprechen.
Ich habe als Sprecherin für Mobilität der Fraktion von B´90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Mitglied im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Verkehr über bezirkliche Aktivitäten berichtet.
Hervozuheben sind hier der Smart Space Hardenbergplatz, der versucht verschiedene Nutzungen des Platzes von Markt, Infostand, Kultur oder Performance zu ermöglichen.
Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen, hat über die umweltfreundlichere urbane Logistik mit der Nutzung von Ladezonen für Lastenräder und E-Transporter, sowie Mikro-Depot-Standorte zur Feinverteilung von Paketen per Lastenrad berichtet.
Aus europäischer Perspektive ist hervorzuheben, dass das Vorhaben „Studie zu Potenzialen und Wirkungen von Mikro-Depots im Land Berlin“ (Projektlaufzeit: 12/2021 bis 03/2023) im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1340-B5-0).
Es ist wichtig festzustellen, dass Wirtschaftsverkehr in Berlin auf vielen verschiedenen Wegen stattfindet: ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto, dem Lkw, mit Schiffen oder auf der Schiene. Er muss insgesamt in der Stadt ermöglicht werden und bei Planungen beachtet werden. Jedoch gibt es durchaus Potentiale hier auch Veränderungen von einem Verkehrsweg auf einen anderen hervorzurufen. So dienen beispielsweise die Mikrodepots der Verladung der Waren vom Lkw auf Lastenräder.
Christoph Wapler, Abgeordneter aus Charlottenburg im Abgeordnetenhaus von Berlin für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und dort Sprecher für Wirtschaft und Arbeitsmarktpolitik stellt noch Veränderungen vor, die sich auf Berliner Ebene vor allem durch das Mobilitätsgesetz in Bezug auf Wirtschaftsverkehr ergeben. Hier ist festgehalten, dass die Errichtung von Liefer- und Ladezonen für Geschäfte und Betriebe Vorrang vor der Einrichtung sonstiger Parkplätze (mit Ausnahme von Parkplätzen für Fahrzeuge von Menschen mit Behinderungen) erhalten soll. Der Lieferverkehr soll so abgewickelt werden, dass Hauptverkehrszeiten möglichst gemieden und emissionsarme Fahrzeuge eingesetzt werden.
Die wachsende und verdichtete Stadt braucht ständig Nachschub an Waren und in der Ära des Internethandels wollen immer mehr Haushalte die gewünschten Produkte an der Wohnungstür in Empfang nehmen. Für die Zustellung werden pro Paket anteilig ca. 200 Meter mit den Zustellfahrzeugen zurückgelegt. In Charlottenburg-Wilmersdorf werden ungefähr 8 Millionen Pakete pro Jahr zugestellt, daraus ergeben sich ca. 1,6 Millionen Kilometer Zustellfahrt mit Kleintransportern im Jahr. Diese Menge durch Nutzung von mehr Lastenrädern zu verringern schont Umwelt, Einwohner und erleichtert die Verkehrslage
Die nachhaltige Gestaltung des Verkehrs bedarf integrierter Strategien und Maßnahmen für den Nah-, Rad-, Fuß- und Wirtschaftsverkehr. Stadtverträgliche Liefer- und Ladeprozesse müssen Vorrang vor Parkraum für private Pkws bekommen, ein stadtweites Netz an Umschlagflächen für Logistik muss aufgebaut werden, das den Umschlag von Gütern auf möglichst kleine und lokal emissionsfreie Fahrzeuge wie Lastenräder auf dem so genannten „letzten Kilometer“ ermöglicht.